Das Kirchenjahr

Kirchenjahr

Das Kirchenjahr (Jahreskreis) 2024 in der römisch-katholischen Kirche

Das Kirchenjahr, auch bekannt als Liturgisches Jahr oder Herrenjahr, ist ein zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens und der Praxis der römisch-katholischen Kirche. Es umfasst eine festgelegte Abfolge von christlichen Festen und Festzeiten, die das Leben und die Lehren Jesu Christi sowie die Heilsgeschichte der Menschheit reflektieren.

Das Kirchenjahr (Jahreskreis) 2024 und seine Feste und Feiertage im Überblick

  • Advent
  • Barbaratag (4. Dezember)
  • Nikolaustag (6. Dezember)
  • Mariä Empfängnis (8. Dezember)
  • Fest der Hl. Lucia (13. Dezember)
  • Weihnachten (25. Dezember)
  • Fest des heiligen Stephanus (26. Dezember)
  • Fest des Apostels und Evangelisten Johannes (27. Dezember)
  • Fest der Unschuldigen Kinder (28. Dezember)
  • Silvester & Neujahr (31. Dezember/1. Januar)
  • Heilige Drei Könige/Epiphanias (6. Januar)
  • Mariä Lichtmess (2. Februar)
  • Mariä Verkündigung (25. März)
  • Aschermittwoch
  • Fastenzeit
  • Palmsonntag
  • Gründonnerstag
  • Karfreitag
  • Karsamstag
  • Ostern
  • Weißer Sonntag/Barmherzigkeitssonntag (Sonntag nach Ostern)
  • Rogate-Sonntag (5. Sonntag nach Ostern)
  • Christi Himmelfahrt (40 Tage nach Ostern)
  • Pfingsten (50 Tage nach Ostern)
  • Dreifaltigkeitssonntag/Trinitatis (Sonntag nach Pfingsten)
  • Fronleichnam (2. Donnerstag nach Pfingsten)
  • Herz-Jesu-Fest (2. Sonntag nach Pfingsten)
  • Johannes der Täufer (24. Juni)
  • Peter und Paul (29. Juni)
  • Verklärung des Herrn (6. August)
  • Mariä Himmelfahrt (15. August)
  • Kreuzerhöhung (14. September)
  • Erntedankfest
  • Michaelis (29. September)
  • Schutzengelfest (2. Oktober)
  • Reformationstag (31. Oktober)
  • Allerheiligen (1. November)
  • Allerseelen (2. November)
  • Martinstag (11. November)
  • Buß- und Bettag (Mitte November)
  • Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem (21. November)
  • Totensonntag/Ewigkeitssonntag (letzter Sonntag vor dem 1. Advent)
  • Christkönigsfest (letzter Sonntag im Kirchenjahr)

Ursprung und Entwicklung

Das Kirchenjahr hat seine Wurzeln in den beiden wichtigsten Festen des Christentums: Ostern und Weihnachten. Im Verlauf der Geschichte wurden diese Feste zu einem Jahreszyklus ergänzt, der das gesamte Leben und Wirken Jesu umfasst. Die Abfolge und der Umfang des Kirchenjahres sind in Ost- und Westkirchen größtenteils harmonisiert, obwohl es Unterschiede in den Festdaten zwischen den orthodoxen, katholischen und evangelischen Traditionen gibt.

Warum fängt das Kirchenjahr mit dem ersten Advent an?

Während das weltliche Kalenderjahr am 1. Januar beginnt, startet das Kirchenjahr bereits früher. Sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Tradition beginnt das Kirchenjahr mit der ersten Vesper zum ersten Adventssonntag, der vier Wochen vor Weihnachten liegt. Im orthodoxen Christentum beginnt das Kirchenjahr sogar schon am 1. September.

Das Kirchenjahr in vielen christlichen Traditionen beginnt mit dem ersten Advent, aus mehreren Gründen:

  1. Vorbereitung auf das Kommen Christi: Der erste Advent markiert den Beginn der liturgischen Zeit der Adventszeit, in der Christen sich auf das Kommen Christi vorbereiten, sowohl in seiner Geburt als auch in seiner zukünftigen Wiederkunft. Es ist eine Zeit der Erwartung und Vorfreude auf das Weihnachtsfest, das die Geburt Jesu feiert.
  2. Symbolik des Neubeginns: Der erste Advent symbolisiert auch einen Neuanfang im kirchlichen Kalender. Es erinnert daran, dass Christus das Licht in die Welt bringt und dass sein Kommen eine neue Ära des Heils und der Erlösung einläutet. In dieser Hinsicht ist der erste Advent ein Symbol für Hoffnung und Erneuerung.
  3. Tradition und liturgische Bedeutung: Die Entscheidung, das Kirchenjahr mit dem ersten Advent zu beginnen, hat eine lange Tradition und eine tiefe liturgische Bedeutung. Es ermöglicht den Gläubigen, das Jahr mit einem klaren Fokus auf Christus zu beginnen und sich auf die wichtigsten Ereignisse seines Lebens und seiner Lehren zu konzentrieren.
  4. Verbindung zur jüdischen Tradition: Der erste Advent fällt oft mit dem Beginn des jüdischen Hanukkah-Festes zusammen, das das Wunder der Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels feiert. Diese Verbindung zur jüdischen Tradition betont die Kontinuität zwischen dem Alten und dem Neuen Testament und unterstreicht die Bedeutung der jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens.

Insgesamt dient der erste Advent als Auftakt zu einer Reihe von liturgischen Feiern und Festen, die das Leben, den Dienst und das Vermächtnis Jesu Christi im Laufe des Kirchenjahres ehren und feiern.

Wann ist das Ende des Kirchenjahres?

Das Ende des Kirchenjahres variiert je nach christlicher Tradition. In vielen westlichen christlichen Kirchen endet das Kirchenjahr am letzten Sonntag vor dem ersten Advent, während in einigen orthodoxen Kirchen das Kirchenjahr am 31. Oktober, dem Festtag des Apostels Andreas, endet.

  1. Ende des Kirchenjahres im Westen: In den meisten westlichen christlichen Traditionen endet das Kirchenjahr mit dem Christkönigsfest oder dem Ewigkeitssonntag. Das Christkönigsfest wird am letzten Sonntag vor dem ersten Advent gefeiert und erinnert an die Herrschaft Jesu Christi als König und Herrscher über das Universum. Der Ewigkeitssonntag, der auch als Totensonntag bekannt ist, wird in einigen Kirchen als letzter Sonntag des Kirchenjahres begangen und erinnert an die Verstorbenen und die Hoffnung auf das ewige Leben.

  2. Ende des Kirchenjahres in der orthodoxen Tradition: In einigen orthodoxen Kirchen endet das Kirchenjahr am 31. Oktober, dem Festtag des Apostels Andreas. Dies markiert den Beginn eines neuen Kirchenjahres nach dem julianischen Kalender und wird als der "Tag des Apostels Andreas, des Ersten Unterpflegers des Herrn" gefeiert.

Das Ende des Kirchenjahres ist eine Zeit der Reflexion über das vergangene Jahr und der Vorbereitung auf das kommende Jahr im christlichen Glauben. Es erinnert die Gläubigen daran, dass das Leben und die Lehren Jesu Christi einen ewigen und unendlichen Einfluss auf die Welt haben und dass sein Reich keine Grenzen kennt.

Wie heißt der letzte Tag im Kirchenjahr?

Der letzte Tag im Kirchenjahr wird je nach christlicher Tradition unterschiedlich bezeichnet:

  1. Christkönigsfest: In vielen westlichen christlichen Kirchen, insbesondere in der römisch-katholischen Kirche und in einigen protestantischen Kirchen, wird der letzte Sonntag im Kirchenjahr als das Christkönigsfest gefeiert. Dieser Tag erinnert an die Herrschaft Jesu Christi als König und Herrscher über das Universum. Es markiert das Ende des Kirchenjahres und den Beginn der Adventszeit, die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest.

  2. Ewigkeitssonntag / Totensonntag: In einigen anderen westlichen Kirchen, insbesondere in einigen protestantischen Gemeinschaften, wird der letzte Sonntag im Kirchenjahr als der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag begangen. An diesem Tag wird der Verstorbenen gedacht und die Hoffnung auf das ewige Leben betont. Es ist eine Zeit der Besinnung und des Gedenkens an diejenigen, die im vergangenen Jahr verstorben sind.

  3. Tag des Apostels Andreas: In einigen orthodoxen Kirchen endet das Kirchenjahr am 30. November oder 31. Oktober mit dem Festtag des Apostels Andreas, dem Ersten Unterpflegers des Herrn. Dies markiert den Beginn eines neuen Kirchenjahres nach dem julianischen Kalender.

Insgesamt dient der letzte Tag im Kirchenjahr als eine Zeit der Reflexion über das vergangene Jahr und der Vorbereitung auf das kommende Jahr im christlichen Glauben. Es erinnert die Gläubigen daran, dass das Leben und die Lehren Jesu Christi einen ewigen und unendlichen Einfluss auf die Welt haben.

Die bedeutendsten Festtage im Kirchenjahr

Weihnachten

Das Fest der Geburt Jesu Christi markiert den Beginn des Kirchenjahres und wird am 25. Dezember gefeiert. Es erinnert an die Menschwerdung Gottes und seine Liebe zur Menschheit.

Passion und Osterzeit

Die Passion Christi, beginnend mit der Fastenzeit am Aschermittwoch und dem Höhepunkt am Karfreitag, führt zur Feier der Auferstehung Jesu Christi an Ostern. Diese Zeit der Buße und Vorbereitung endet mit der Auferstehungsfeier in der Osternacht.

Himmelfahrt und Pfingsten

Vierzig Tage nach Ostern feiert die Kirche die Himmelfahrt Christi, bei der Jesu Rückkehr zum Vater im Himmel betrachtet wird. Zehn Tage später erfolgt die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingstfest, das als Geburtstag der Kirche gilt.

Spirituelle Bedeutung

Das Kirchenjahr bietet den Gläubigen einen strukturierten Rahmen, um das Leben und die Lehren Jesu Christi zu reflektieren. Es lädt sie ein, die zentralen Ereignisse des christlichen Glaubens mitzuerleben und spirituell zu vertiefen. Durch die Feier der Festtage werden die Gläubigen in die Heilsgeschichte hineingenommen und ermutigt, ihren Glauben zu leben und zu bezeugen.

Gemeinschaft und Liturgie

Das Kirchenjahr bildet den Rahmen für die liturgische Praxis der römisch-katholischen Kirche. Durch die gemeinsame Feier der Festtage in der Gemeinschaft der Gläubigen werden die Bindungen der Glaubenden gestärkt und die zentrale Bedeutung des Glaubenslebens betont.

Das Kirchenjahr in der römisch-katholischen Kirche ist mehr als nur eine Abfolge von Festen und Feiertagen. Es ist ein spiritueller Weg, der die Gläubigen dazu einlädt, das Leben und die Lehren Jesu Christi zu vertiefen und sich an der Heilsgeschichte zu beteiligen.

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